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Ballondilatation / Stent-Implantation

Was

(PTCA, perkutane transluminale Coronar-Angioplastie) Aufdehnung von Herzkranzgefässverengungen mittels eines Ballonkatheters.

Wie

Im Anschluss an die Koronar-Angiographie werden Medikamente zur Gerinnungshemmung verabreicht. Durch den in der Kranzarterie liegenden Katheter wird ein sehr weicher, flexibler Führungsdraht (Durchmesser ca. 1/3 mm) über die Kranzgefäss-Verengung vorgeführt.

Über diese Leitschiene wird dann der eigentliche Ballonkatheter (Durchmesser ca. 1 mm) nachgeführt und der Ballon in der Verengung unter hohem Druck (ca. 5 - 30 bar) bis zu einer Minute lang aufgeweitet ("dilatiert"), unter Umständen auch mehrmals. Manchmal werden auch Ballone verwendet, welche mit einem Medikament beschichtet sind, welches das Risiko einer erneuten Verengung an derselben Stelle weiter reduziert.

Bei mit einem Ballon noch nicht befriedigendem Resultat - bzw. heute oft bereits primär - kann ein mit einem wie oben beschriebenen Medikament beschichteter Stent (Gefässstütze aus metallischem Maschenwerk) eingesetzt werden. MAnchmal sind mehrere Stents an verschiedenen Stellen notwendig, um alle relevanten Verengungen zu behandeln.

Nach Kontrolle durch Darstellung des Gefässes werden Draht und Katheter (inkl. Ballon) entfernt.

Wann

Bei Verengungen oder Verschlüssen der Herzkranzgefässe, wenn die rein medikamentöse Behandlung oder eine Bypass-Operation nicht die besser geeignete Therapie darstellen.

Risiken

Das individuelle Risiko wird mit dem Patienten vor dem Eingriff ausführlich besprochen und gegen die Vorteile abgewogen.

Besonderes

Meist wird die Punktionsstelle direkt im Anschluss an den Eingriff verschlossen, sodass eine Mobilisation nach wenigen Stunden möglich ist. 

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Schematische Darstellung der Platzierung eines Ballonkatheters in einem verengten Herzkranzgefäss (links) durch Vorschieben über einen Führungsdraht, der vorgängig durch das Engnis geschoben wurde. Anschliessend Aufdehnung durch Aufblasen des mit Flüssigkeit gefüllten Ballons.

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Schema: Platzierung von Draht und Ballon (oben), Aufblasen des Ballons (Mitte) und Resultat mit beseitigter Einengung nach Ablassen des Ballons.

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Gleiche Vorgehensweise bei Einsetzen eines Stents (auf Ballon vormontiert).

Schematischer Ablauf einer Stent-Implantation im Film:

Quelle: SRF

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Beispiel eines Ballonkatheters (aufgeblasen)

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Beispiel eines auf einem Ballon vormontierten, bereits entfalteten Stents

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Ansicht der komplexen Gitterstruktur eines modernen Stents

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Herzkatheteruntersuchung: Verengtes Herzkranzgefäss (1), Aufdehnen des Ballons (2), bereits wesentlich vergrösserter Gefässdurchmesser (3), Aufdehnen des Ballons mit Stent (4), Endresultat (5).

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Querschnitt durch ein einige Monate zuvor mit einem Stent behandeltes Gefäss. Als helle Punkte erkennbar sind die bereits durch die Gefässinnenhaut (rot) überwachsenen Stent-Streben.

Hochgradige Einengung der rechten Kranzarterie (*)

Hochgradige Einengung der rechten Kranzarterie nach Behandlung mit Ballondilatation und Stentimplantation.
Herzinfarkt bei akutem Verschluss der rechten Kranzarterie.
Vollständig eröffnetes Gefäss mit gutem Blutfluss nach Behandlung mit Ballondilatation und Stent-Implantation.