Skip to main content

Orale Antikoagulation

Orale Antikoagulation  oder auch «grosse Blutverdünnung».

Wirkungsweise

Verzögerung, aber nicht vollständiges Aufheben der Blutgerinnung

Wann

Künstliche Herzklappen, schwere Herzklappen-Erkrankung, Vorhofflimmern/-flattern, schwer eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens, evt. nach Hirnschlag (bei ASD oder PFO bzw. Verkalkung der Hauptschlagader), Venenthrombose, Lungenembolie.

Risiken

Erhöhtes Blutungsrisiko.

Besonderes

Bei den seit Jahrzehnten bekannten und bewährten Substanzen (z. B. Marcoumar®) wird die optimale Dosis durch eine Blutkontrolle mit dem so genannten INR- (früher: Quick-) Wert regelmässig ermittelt. 

Bei den sogenannten "neuen Antikoagulantien" (z. B. Xarelto®, Pradaxa®, Eliquis®, Lixiana®) ist dies nicht nötig, diese sind jedoch nicht bei sämtlichen Situationen zugelassen, bei welchen Marcoumar® einsetzbar ist. Wenn immer möglich sollte heute bei Herzkrankheiten ein "neues Antikoagulans" an Stelle von Marcoumar® eingesetzt werden, zumal eine Vielzahl von Studien eine Überlegnheit bzgl. Nutzen und Risiko gezeigt haben.

Eine gewissenhafte Einnahme genau nach Verordnung ist wichtig, um eine zu starke oder zu schwache Blutverdünnung zu vermeiden.

Zusätzliche - auch rezeptfreie - Medikamente sollten nur nach Rücksprache mit dem Hausarzt eingenommen werden, da diese die Wirkstärke der Blutverdünnung evt. markant verändern können.

Kleine Verletzungen können stärker bluten, es entstehen leichter «blaue Flecken». Bei nicht innert 15 - 20 Minuten zum Stillstand kommenden Blutungen ist ein Arzt zu konsultieren, ebenso nach Unfällen (innere Verletzungen) oder bei rötlichem oder dunklem Urin bzw. schwarzem Stuhl. Machen Sie ihre behandelnden (Zahn-) Ärzte rechtzeitig vor einem geplanten Eingriff auf die Blutverdünnung aufmerksam. Von gefährlichen Tätigkeiten wie z. B. Kampfsportarten ist abzuraten.